TELEKOM Über Zukunft der Arbeit diskutiert #futurework23 Mehr als 3.000 Teilnehmende, einige davon im Live- stream dabei – diese Anzahl zeigt, auf welch großes Interesse die von der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) zusammen mit Microsoft Deutschland am 22. Juni in Berlin durchgeführte #futurework23 in Berlin stieß. Bei dieser Veranstaltung, an der auch der DPVKOM-Fachreferent Telekom und Call-Center, Karlheinz Vernet Kosik, teilnahm, stand die Zukunft der Arbeit im Mittelpunkt. Zahlreiche, mitunter hochkarätige Referentinnen und Referenten beleuchte- ten den Wandel der Arbeitswelt aus den unterschied- lichsten Blickwinkeln. tende ein gesunder Wechsel zwischen Homeoffice, mobilem Arbeiten und Büroarbeit sinnvoll ist. Wichtig ist dabei, dass der Mitarbeiter ein möglichst hohes Maß an Mitgestaltung bekommt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewährleistet wird. Über die bisherigen Regelungen von Mobile Work hinaus muss es auch Mög- lichkeiten geben, Arbeit mit Urlaub zu kombinieren. Dies wird unter Fachleuten unter dem Stichwort Worka- tion näher definiert. So wünschen sich vor allem jüngere Mitarbeiter immer wieder, nach ihrem Urlaub noch ein paar Tage am Urlaubsort zu verbleiben, um von dort aus mobil zu arbeiten. Das Thema Arbeitszeitreduzierung im Wege einer Vier- Tage-Woche sieht die DPVKOM zumindest bei der Tele- kom eher kritisch an. In einigen Bereichen wird schon lange „nur“ 34 Stunden pro Woche gearbeitet, in ande- ren gibt es 14 Tage EZA-Zeit und auch ein Lebensar- beitszeitkonto ist vorhanden. In den kommenden Tarif- verhandlungen wird es wohl eher darum gehen, die Mit- arbeiter am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen und die Inflation so weit wie möglich auszugleichen. Ange- sichts der geringen Lohnerhöhungen in der jüngeren Vergangenheit besteht hier erheblicher Nachholbedarf. / WENDEPUNKT IN DER GESCHICHTE DER MENSCHHEIT Für die DPVKOM ist darüber hinaus der zunehmende Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) von hohem Inter- esse. Schließlich werden dadurch Arbeitsvorgänge und Aufgaben erledigt, die vorher von Beschäftigten durch- geführt wurden. Über den aktuellen Stand in Sachen KI informierte sich Karlheinz Vernet Kosik bei einem weite- ren Vortrag. „Es muss uns gelingen, KI so zu nutzen, dass uns mehr Zeit für unsere Mitmenschen bleibt“, sagte beispielsweise die KI-Expertin und Direktorin bei IBM, Kenza Ait Si Abbou. Bis heute seien Mitarbeiter wie Füh- rungskräfte mit viel zu vielen administrativen Aufgaben beschäftigt, von der Abstimmung von Urlauben bis hin zur Freigabe von Reisekosten. Da könne die Technik hel- fen. Bei der Telekom ist da schon viel passiert und die Mitarbeiter-App nimmt den Mitarbeitern und Führungs- kräften schon viel Arbeit ab. Wenn durch eine solche App mehr Zeit für die Mitarbeiter bleibt, um ihre eigent- liche Arbeit zu erledigen, ist das auch aus Sicht der DPVKOM vorteilhaft. Dass wir im Hinblick auf KI erst am Beginn von umfassen- den Veränderungen auch in der Arbeitswelt stehen, wurde auf dem Kongress immer wieder deutlich. „Wir befinden uns an einem Wendepunkt in der Geschichte M O K V P D : o t o F An der #futurework23 nahmen insgesamt mehr als 3.000 Interessierte teil, … Von diesem Strukturwandel, der jetzt schon in vollem Gange ist, ist natürlich auch der Organisa- tionsbereich der DPVKOM betroffen. Digitalisierung, Einsatz der künstlichen Intelligenz (KI), Flexibilisierung, Arbeitszeitverkürzung, Fachkräftemangel – die Liste der Schlagworte, die die heutige Arbeitswelt bei Post, Tele- kom und Call-Centern kennzeichnen, ließe sich sicher- lich noch fortsetzen. Vor diesem Hintergrund besuchte Karlheinz Vernet Kosik mehrere sogenannte Panels, die auch für die zukünftige Ausrichtung der Interessenvertretung der DPVKOM bei Telekom und in Call-Centern von Bedeu- tung sind. In einer Podiumsdiskussion mit der Personal- vorständin von BMW, Ilka Horstmeier, ging es beispiels- weise um das Thema Leistungsfähigkeit, und zwar auch diejenige von Vorgesetzten. Führung ausschließlich aus dem Homeoffice heraus sei nicht sinnvoll. „Schließlich sollen Führungskräfte Leistung organisieren“, so Horst- meier. Und dazu müssten sie ihren Mitarbeitern auch in die Augen schauen und sehen, wie sie sich fühlten und was sie brauchten, um leisten zu können. Die DPVKOM ist hier der Meinung, dass nicht nur für Führungskräfte, sondern vor allem auch für Mitarbei- 12 04-2023